Auf dem Weg dorthin sehen wir auch zum letzten Mal die Gletscher des Vatnajökull. Die Landschaft ändert sich langsam, es wird etwas lieblicher und es tauchen immer wieder kleine Waldstückchen mit Lärchen, Birken und Kiefern auf. Wir machen halt in Djupivogur, wo wir in einem Vogelschutzgebiet eine kleine Runde drehen. Dort sehen wir viele Odinshühnchen, die ganz schön schwer zu fotografieren sind, da sie unermüdlich herumwuseln (Bilder folgen später). In der Nähe von Djupivogur im Örtchen Gledivik gibt es eine sehenswerte "Parade der Eier". Der Künstler Sigurðar Guðmundssonar hat sie geschaffen und dem Örtchen geschenkt. Wir fahren weiter zu unserer Unterkunft, die sehr idyllisch und mitten im Grünen am Fluß Lagarfljot liegt. Am nächsten Morgen starten wir zeitig – ab 7:30 gibt es Frühstück und sind so schon um 8:30 auf der Piste. Unser erstes Ausflugsziel ist der Hengi- und der Litanefoss. Aber als wir auf dem Parkplatz ankommen, trauen wir unseren Augen nicht, denn dort steht schon der  erste Touribuss. Wir beginnen mit unserer Wanderung und oben auf der Bergkuppe erspähen wir die Gruppe in der Ferne. Doch zuerst geht es noch über Wiesen mit Wild- und Sommerblumen, darunter auch Enzian, vorbei am Litanefoss und als wir am Hengifoss ankamen … waren alle wieder weg ;-) und wir hatten den Wasserfall für ein paar Minuten für uns alleine. Anschließend ging es weiter auf der anderen Seite des Lagarfljot nach Egilstadir zum Tanken, essen kaufen und zu einer kleinen Runde durch die Stadt. Im Laden lacht uns ein gegrilltes Hähnchen an und wir beschließen heute mal  etwas Warmes zu essen. Das Wetter ist traumhaft also suchen wir uns hinter dem Parkplatz einen Picknickplatz auf einer Wiese. Es ist so warm, daß die Schokolade an unseren Teilchen, die wir unterwegs beim Bäcker gekauft haben, schmilzt.

 

Unsere nächste Station, nach einer herrlichen Passüberquerung war der Mulafoss mit Blick ins Tal nach Seydisfjordör, ein kleiner Ort mit schicken Holzhäusern – aus Norwegen importiert -  und einem Fährhafen, wo die Fähre von Hirtshals/Dänemark ankommt. Hier gefiel es uns richtig gut, es war der erste Ort mit etwas Flair und Gemütlichkeit. Das Wetter meinte es heute auch sehr gut mit uns, wir hatten tagsüber strahlenden Sonnenschein und ca 20 Grad. Was will man mehr. An diesem Abend sind wir relativ zeitig wieder in unserer Unterkunft und da unsere Wanderhosen völlig verstaubt waren und nach einer Wäsche schrien, nutzten wir das schöne Wetter und machten uns an die Arbeit. Gesagt getan und nach dem Feierabendbierchen in der Abendsonne hinterm Haus waren die Hosen auch schon wieder trocken. Am nächsten Tag geht unsere Rundreise schon wieder weiter, heute reisen wir nach Brekka in die Myvatnregion. Doch zuerst besuchen wir noch Bakkafjördur / Bakkagerdi, wo es ganz in der Nähe einen Vogelfelsen in Höfn gibt. Dort befindet sich eine Papageientaucherkolonie mit ca 10.000 Brutpaaren. Als wir fast am Ziel sind, sehen wir den kleinen Felsen und können kaum glauben, daß da Papageientaucher brüten sollen doch als wir näher kommen sehen wir tausende. Auf kleinen Treppen und Laufstegen gehen wir mitten durch und teilweise über die Vögel, die sich scheinbar von uns überhaupt nicht gestört fühlen - gesagt hat jedenfalls keiner was ;-). Es ist ein tolles Erlebnis, die kleinen Viecher so nah beobachten zu können (Bilder folgen später). Wir fahren auf der Straße wieder ein Stück zurück und starten dort eine Wanderung (ca 2,5 Stunden) auf einen Bergkamm. Von dort hat man einen schönen Blick in ein grünes Tal und auf grünlich gefärbte Berge. Nach der Wanderung fahren wir weiter in Richtung Myvatn. Wir kommen an einer fantastischen Schlucht des Jökulsa vorbei und machen einen Fotostop. Weiter geht es auf der alten Ringstraße 901 über das Gebirge. Wir kommen uns vor, wie auf einem anderen Planeten, karge felsige Landschaft aus Lava entstanden und mittendrin ein auch heute noch bewirtschafteter Bauernhof.  Hier gibt es ein paar Häuser, die natürlich auch die Touristen versorgen, eine Kirche und eine lustige Tankstelle. Am Ende des Tages wartet eine angenehme Überraschung auf uns, als wir unser Quartier in Brekka beziehen. Wir bekommen eine ganze Hütte mit zwei Schlafzimmern für uns alleine. Was für ein Luxus für die nächsten vier Nächte.